Donnerstag, 7. Juli 2016

Von außen betrachtet

Vor einigen Tagen stand bereits mein zweiter Termin bei der Psychoonkologin an. Diese wurde mir ja von einer Bekannten empfohlen. 
 
Bereits am ersten Termin war ich relativ positiv überrascht, hatte ich ja schon so einige Horror-Stories gehört oder eben selbst in der Reha die Erfahrung gemacht, dass ich hätte getrost auf solch ein Gespräch verzichten können. Meine Therapeutin schien in etwa in meinem Alter zu sein und war wirklich sehr nett und einfühlsam. Beim ersten Gespräch erzählte ich den Werdegang von vor bis nach der Therapie und ich das Problem habe, das ein oder andere Mal noch in einem Loch fest zu stecken. Sie sagte mir, dass das alles mehr als normal ist und noch seine Zeit braucht. Dann war die Sitzung allerdings auch schon vorbei und ich wusste nicht so wirklich, ob es mir was gebracht hätte. Sie fragte, ob wir noch einen Folgetermin vereinbaren wollen – dem ich zum Glück zustimmte.

Der zweite Termin war wirklich super. Wir gingen näher auf ein Problem ein, was mich aktuell sehr beschäftigt und ich hatte das Gefühl, dass sie mich wirklich versteht und die Sachen auch nachvollziehen kann. Sie bestärkte mich darin, den Dingen ihre Zeit zu geben, mich mehr auf mich und mein eigenes Leben zu konzentrieren und die Dinge, die mir gut tun. Und sie war völlig aus dem Häuschen, wie ich davon erzählte, dass mir nun bewusster ist was ich vom Leben erwarte, welche Träume und Ziele ich habe und das ich es nicht mehr allen recht machen will und werde. Ich höre mehr auf mich. Sie sagte, dass so viele Leute immer sagen, dass sie endlich ihre Träume umsetzen, weniger arbeiten und mehr leben wollen. Aber das war es eben dann auch. Sie meinte: „So wie Sie das sagen, glaube ich Ihnen das definitiv und das finde ich wahnsinnig schön.“ Sie war einige Sekunden völlig aus dem Häuschen. Also kann ich, auch wenn es sich oft so anfühlt, gar nicht so falsch auf meinem Weg sein. Egal, wo er mich noch hin führt...

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