Donnerstag, 9. Februar 2017

Man reiche mir die Papiere und einen Stift

Nachdem mich vor einigen Tagen meine Schwester anrief, dass meine Blutwerte laut meiner Super-Ärztin doch wieder normal aussehen würden, war ich beruhigt. Wahrscheinlich herrscht einfach noch immer ein kleines Dauerchaos in meinem Körper. Einen Ultraschall soll ich vorsichtshalber wohl aber doch noch im März machen lassen. Auch mein Immunsystem macht gerade wieder eine längere Talfahrt, was mich auch einfach nur noch nervt.

Heute war ich bei meiner neu auserkorenen Onkologin. Ich besprach mit ihr nochmal den Ablauf für meinen Reha-Antrag, den ich unbedingt noch einmal stellen möchte. Auch sie wird sich nochmal meine Blutwerte anschauen und mir Bescheid geben, wenn doch nochmal etwas abweichen sollte. Ansonsten hat sie sich noch mal meinen Bauch und die Lymphknoten angeschaut, was alles soweit in Ordnung war.

Außerdem habe ich mich entschieden, meine Teilzeit noch um einige Monate zu verlängern. Es wird sich meine Arbeitssituation im Team leider bald verändern und ich bin auch aktuell nicht bereit dazu, meine dazu gewonnene Lebenszeit nur meiner Arbeit in den Rachen zu werfen – auch wenn es natürlich eine Geldfrage ist. Aber so wie es ist, bin ich momentan einfach glücklicher und das kann man mit Geld nicht aufwiegen...

Also werde ich mich wohl demnächst mal auf die Papierberge stürzen und hoffen, dass man Reha-Antrag genehmigt wird, bei dem ich nochmal ordentlich meine Energiereserven auf allen Leveln auffüllen kann..

Bleibt gesund ihr Lieben,
eure Jasmin


Mittwoch, 25. Januar 2017

Der Spannungsbogen

Mein letzter Eintrag liegt verdammt lange zurück – nicht, weil das Ergebnis nicht gut war, sondern ich war ehrlicher Weise einfach etwas unmotiviert. So hatte ich einfach das Gefühl, nicht nur für eine Handvoll stiller Mitleser zu schreiben zu wollen. Auch wenn das natürlich Quatsch ist, denn in erster Linie habe ich diesen Blog auch für mich ins Leben gerufen, wie eine Art persönliches Tagebuch, bezogen auf dieses bestimmte Thema. Und auf der anderen Seite muss ich sagen, ist etwas eingekehrt, was ich noch vor Monaten nie für möglich gehalten hätte: der Alltag und auch die Routine scheint zumindest in einigen Bereichen meines Lebens wieder angekommen zu sein. Und so fehlte mir nach der, wenn auch noch verkürzten Arbeit, einfach die Lust und Kreativität zum Schreiben.

Wie schon erwähnt, meine letzte Nachsorge im November war ohne Auffälligkeiten. Meine Röntgenauswertung ließ einige Zeit auf sich warten, da direkt im Anschluss keine ordentliche Auswertung gemacht werden konnte und mein Arzt danach im Urlaub war. Eine späte E-Mail mit den kurzen Worten „alles unauffällig“ sollte dann mehr oder minder nochmal für eine Bestätigung und Beruhigung sorgen.

Einige Zeit ist nun vergangen und mein Leben ist wieder geprägt von so genannten Luxusproblemen, die ich aber gern wieder habe. Auch ist es noch immer noch in einigen Bereichen sehr chaotisch und durcheinander. Aber das ist eben so. Und auch das wird irgendwann, in welcher Hinsicht auch immer, wieder "normal" werden. Die Lebenskarten werden nun wieder neu gemischt und so viele neue Wege haben sich, im Gegensatz zu früher, aufgezeichnet. Ich muss mich nur entscheiden, welche ich gehen werde.

In der vergangenen Woche entschied ich mich dazu, mal wieder ein großes Blutbild machen zu lassen. Die letzte Abnahme ist nun doch einige Zeit her und ich wollte einfach wissen, ob die Werte soweit in Ordnung sind und wie ich so in der gesundheitlich sehr zerrenden Jahreszeit aufgestellt bin. Nun ja, ein Schreiber soll ja immer den Spannungsbogen oben halten… Pünktlich zum  Feierabend am Freitag schrieb mir meine super Hausärztin eine Sms. Zwei meiner Blutwerte sehen nicht gut aus, Leberwert sei erhöht und auch Bauchspeicheldrüse. Ich muss nochmal zu einem erneuten Blutbild kommen und soll eine Überweisung zum Ultraschall bekommen. Es könnte auf Gallensteine oder eventuell auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hindeuten. Wundervoll, so startet man gerne ins Wochenende. Aber es würde zumindest das ein oder andere an wiederkehrenden Problemen erklären. Und dennoch riss mich die Aussage, dass das Blutbild nicht gut ist direkt in ein tiefes Loch. Auch wenn es nicht im Zusammenhang mit einem Rückfall steht. Aber das möchte ich nicht hören. Mein Blutbild soll schön aussehen. Außer vielleicht mal wieder ein Leuko-Chaos. Daran konnte ich mich schließlich lange gewöhnen.

Ich halte euch nächstes Mal pünktlicher auf dem Laufenden. Es bleibt also mal wieder spannend.

Eure Jasmin