Bald
zwei Wochen sind nun vorbei, seitdem ich wieder Zuhause gelandet bin.
Die Reha war überraschend schnell vorüber – hatte ich doch erst
meine Bedenken, so lange Zeit nicht da zu sein. Meine Abreise war
wirklich sehr zweigeteilt: ich freute mich natürlich wahnsinnig auf
Zuhause und doch war ich einfach unsicher. Was ist dann? Die
Behandlungen, die Reha, der Tagesablauf – all das war nun vorbei
und lag hinter mir. Und nun erwartet man doch, dass es wieder zurück
in das „normale“ Leben geht. So wirklich bereit fühle ich mich
dazu ehrlich gesagt noch nicht. Doch eines kann ich ganz klar sagen:
die Reha tat mir unerwartet gut. Sehr gut sogar. Ich kann nur jedem
empfehlen, der so etwas durchmachen musste, dies in Anspruch zu
nehmen! Die vielen Gespräche und Menschen, die ich kennenlernen
dürfte, der Schubs in einen geregelten Tagesablauf und vor allen
Dingen der (manchmal doch extrem viele) Sport. Alleine hätte ich mir
diese Dosis und Trainingseinheiten überhaupt nicht zugemutet und
zugetraut. Ich merke wirklich, dass mein Körper fitter ist, als
davor. Ich habe unheimlich viel mitgenommen. Sei es menschlich,
gedanklich oder eben einfach nur von der sportlichen Seite. Hier
Zuhause fehlt mir auch ganz schön unser Galgenhumor und den Spaß,
den wir in dieser Zeit hatten. Hier fühlt sich alles irgendwie
wieder eine Spur schwerer und ernster an.
Doch
wie geht es jetzt weiter? Das frage ich mich selbst und werde ich oft
gefragt. Eine klare Antwort kann ich nicht recht geben. Auf der einen
Seite möchte ich schnell wieder zur Arbeit, denn auch das bedeutet
wieder ein Stück Normalität. Wie sagte meine Lieblingsärztin
gestern: „Endlich wieder zurück ins Leben.“ Doch ein bisschen
Zeit möchte und muss ich mir dennoch einräumen und werde ich auch
versuchen, mir zu nehmen. Auch, wenn ich mich von allen Seiten ganz
schön unter Druck gesetzt fühle und auch ab und an die Decke wieder
auf meinem Haupt anklopft. Ich möchte die Sportübungen weiter
machen, meinen Körper noch etwas stärken, bevor ich mich wieder ins
Geschehen stürze. Auf der anderen Seite habe ich auch großen
Respekt vor meinem „alten“ Leben. Werde ich das packen? Kann ich
da anknüpfen, wo ich aufhören musste? Ich kann doch nicht einfach
einen Schalter umlegen. Die Vorstellung daran scheint mir irgendwie
unwirklich. Überhaupt die Vorstellung wieder „normal“ zu leben
erscheint mir so weit weg und überhaupt nicht greifbar, auch, wenn
sich das wohl möglich wieder schnell ändern wird. Auch an die
ganzen Fragen und Blicke möchte ich nicht denken.
Bis
dahin allerdings versuche ich, alles erst mal auf mich weiterhin
zukommen zu lassen. Ich versuche auf mein Bauchgefühl zu hören und
einfach zu sehen, wann ich soweit bin - Stress ist ja schließlich nicht gut für den Körper...