Dienstag, 5. April 2016

Home sweet home

Bald zwei Wochen sind nun vorbei, seitdem ich wieder Zuhause gelandet bin. Die Reha war überraschend schnell vorüber – hatte ich doch erst meine Bedenken, so lange Zeit nicht da zu sein. Meine Abreise war wirklich sehr zweigeteilt: ich freute mich natürlich wahnsinnig auf Zuhause und doch war ich einfach unsicher. Was ist dann? Die Behandlungen, die Reha, der Tagesablauf – all das war nun vorbei und lag hinter mir. Und nun erwartet man doch, dass es wieder zurück in das „normale“ Leben geht. So wirklich bereit fühle ich mich dazu ehrlich gesagt noch nicht. Doch eines kann ich ganz klar sagen: die Reha tat mir unerwartet gut. Sehr gut sogar. Ich kann nur jedem empfehlen, der so etwas durchmachen musste, dies in Anspruch zu nehmen! Die vielen Gespräche und Menschen, die ich kennenlernen dürfte, der Schubs in einen geregelten Tagesablauf und vor allen Dingen der (manchmal doch extrem viele) Sport. Alleine hätte ich mir diese Dosis und Trainingseinheiten überhaupt nicht zugemutet und zugetraut. Ich merke wirklich, dass mein Körper fitter ist, als davor. Ich habe unheimlich viel mitgenommen. Sei es menschlich, gedanklich oder eben einfach nur von der sportlichen Seite. Hier Zuhause fehlt mir auch ganz schön unser Galgenhumor und den Spaß, den wir in dieser Zeit hatten. Hier fühlt sich alles irgendwie wieder eine Spur schwerer und ernster an.

Doch wie geht es jetzt weiter? Das frage ich mich selbst und werde ich oft gefragt. Eine klare Antwort kann ich nicht recht geben. Auf der einen Seite möchte ich schnell wieder zur Arbeit, denn auch das bedeutet wieder ein Stück Normalität. Wie sagte meine Lieblingsärztin gestern: „Endlich wieder zurück ins Leben.“ Doch ein bisschen Zeit möchte und muss ich mir dennoch einräumen und werde ich auch versuchen, mir zu nehmen. Auch, wenn ich mich von allen Seiten ganz schön unter Druck gesetzt fühle und auch ab und an die Decke wieder auf meinem Haupt anklopft. Ich möchte die Sportübungen weiter machen, meinen Körper noch etwas stärken, bevor ich mich wieder ins Geschehen stürze. Auf der anderen Seite habe ich auch großen Respekt vor meinem „alten“ Leben. Werde ich das packen? Kann ich da anknüpfen, wo ich aufhören musste? Ich kann doch nicht einfach einen Schalter umlegen. Die Vorstellung daran scheint mir irgendwie unwirklich. Überhaupt die Vorstellung wieder „normal“ zu leben erscheint mir so weit weg und überhaupt nicht greifbar, auch, wenn sich das wohl möglich wieder schnell ändern wird. Auch an die ganzen Fragen und Blicke möchte ich nicht denken.

Bis dahin allerdings versuche ich, alles erst mal auf mich weiterhin zukommen zu lassen. Ich versuche auf mein Bauchgefühl zu hören und einfach zu sehen, wann ich soweit bin - Stress ist ja schließlich nicht gut für den Körper...