Dienstag, 8. November 2016

Mit kleinen Tippelschritten

Ende August war es soweit: Meine Wiedereingliederung startete. Ich war wirklich nervös, hatte sich so viel auf Arbeit verändert. Ein Teil meiner Kolleginnen war weg, meine Teamleiterin, die natürlich über meine Situation Bescheid wusste, hat sich eine Auszeit genommen. Und natürlich wusste ich nicht, in wie weit ich es gesundheitlich packen würde und war da einfach unsicher. Doch ich wurde wirklich gut in mein Team aufgenommen und einige, die etwas Interesse an mir und meiner Situation hatten, brachten mir Verständnis und auch Hilfe entgegen. Nachdem ich meine E-Mailberge abgebaut und langsam wieder in die Arbeit gefunden hatte, vergingen die ersten paar Stunden wirklich schnell. Aber ich kann nicht abstreiten, dass jetzt, wo ich täglich sechs Stunden weiterhin arbeite, es wirklich anstrengend ist. Nach vier bis fünf Stunden schaltet mein Gehirn einfach ab. Ich kann mich nicht mehr so wirklich konzentrieren und bin sehr müde. Aber damit arrangiere ich mich. Genau wie mit den vielen kleinen Zieperlein, die mich noch immer in Schach halten, mal auftauchen und wieder verschwinden oder manchmal auch ein klein wenig Angst oder Sorgen mit sich bringen. Oder auch Wut. Darüber, dass eben nicht alles wieder gut ist. Wäre so als Belohnung nach der ganzen schwierigen Zeit wohl auch ein wenig vermessen…
 
Morgen steht auch schon meine nächste Nachsorge an. Dieses Mal das volle Programm: Arztgespräch, großes Blutbild, Röntgen, Lungenfunktion, Herz EKG und –Ultraschall und Ultraschall der Organe. Wird also wieder ein langer Tag im Krankenhaus. Ja, ich bin nervös und würde lieber einen Bogen drum machen. Und ja, etwas Angst ist natürlich immer dabei, aber es ist mehr so ein unwohl fühlen und es sträubt sich alles in mir da wieder hin zu müssen. Aber ich bin mir sicher, dass alles in Ordnung ist. Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten.